Aldi PC #1

Die technische Entwicklung schreitet unaufhaltsam voran und verwandelt selbst einen mit den besten Bauteilen, sorgfältig zusammengeschraubten PC im Laufe der Jahre in wertloses Altmetall. So habe ich mich schließlich irgendwann entschieden, dass ich zu viel wertvoller Lebenszeit, langen Ladezeiten und unnötigen Neustarts opfere. Kurz gesagt: Es war höchste Zeit den heimischen Desktop-PC gegen ein neues Modell auszutauschen.

Die zurückliegenden zwei PCs war ich jeweils als DIY (Do it yourself) Projekte angegangen. Hatte langwierig die in Bezug auf Preis und Leistung besten Komponenten recherchiert, bei unterschiedlichen IT-Händlern eingekauft, alles sorgfältig zu einer technischen Einheit verbaut und feierlich auf den Namen „PT1 – Power Tower One“ (bzw. den Nachfolger Power Tower Two) getauft.

Aber mit zunehmendem Alter wird man bequemer. Und so beschloss ich diesmal mir einen PC von der Stange zu kaufen. Wie es der Zufall so wollte, stolperte ich sofort über ein Aldi Technik Angebot für den 17.03.2016. Ein Medion PC mit der eingängigen Bezeichnung „Akoya P2120″ für lediglich 499 EUR. Die technischen Daten sahen für diesen Preis erstaunlich gut aus. Keine Gamer-Maschine, aber ein solider, flotter Home-PC auf dem aktuellen Stand der Technik. Also entschied ich mich dafür es das erste Mal mit einem Aldi PC zu versuchen. Und um auf Nummer sicher zu gehen – man kennt ja noch alte Geschichten von langen Schlangen vor den Filialen bei früheren PC Verkäufen – beschloss ich bereits zur Ladenöffnung dort zu sein.

Aldi PC 2

Aufgrund günstiger Verkehrsbedingungen stehe ich sogar früher als geplant, schon um 7:40 Uhr, auf dem Aldi-Parkplatz. Und das nicht alleine. Fünf Personen stehen bereits vor der Eingangstür. Einige warten in den Autos. Ich beschließe bei 0° C Außentemperatur ebenfalls im Wagen zu warten. Zum einen, weil ich es befremdlich finde, mich wie ein Geier vor die Tür zu stellen, aber in erster Linie, weil es mir kein Schnäppchen der Welt wert wäre, mir dafür eine Erkältung einzufangen. Es kommen noch mehr Leute und kurz vor 8 Uhr stehe ich mit knapp zwanzig weiteren Kunden und starre gebannt auf die verschlossene Glastür. Als diese schließlich aufgeht, betreten alle geordnet, aber doch zügig, Deutschlands liebsten Discounter. Ich gehe sofort zur Aktionsfläche… Und stelle mit Erstaunen relativ schnell fest… KEINE PCs!… Also ab zur Kasse. Dort stehen bereits ein paar Wenige mit Wissensvorsprung (bestimmt erfahrene Aldi-Jünger) und fragen nach PCs und Tablets. Tatsächlich werden diese aus dem Lager geholt. An der Nachbarkasse wird bereits einer kassiert und eine Kollegin zieht drei Stück in Richtung der Kasse an der ich mich befinde. Dabei spricht sie Worte, die mir zunächst wie ein schlechter Witz erscheinen: „Das waren dann alle. Wir haben keinen mehr.“ Wie jetzt? Die meint das tatsächlich ernst! Ich war von mindestens einer Palette ausgegangen. Und die haben insgesamt nur ganze vier (vielleicht waren es auch fünf) PCs?? Dafür wird groß Werbung geschaltet? Ein Computer-Bild-Test lanciert?? Für eine Handvoll Rechner???

Noch drei PCs und ich bin Nummer Vier an der Kasse. Mir stockt der Atem. Aber ich habe Glück, der Typ vor mir wollte nur zwei Tablets. So ergattere ich also noch den allerletzten Rechner! Es ist nicht ganz das Glücksgefühl, das ich früher nach dem erfolgreichen Selbstbau meiner PCs hatte. Aber es fühlt sich trotzdem gut an um 8:05 Uhr mit dem letzten PC den Laden zu verlassen!

Jetzt muss ich mir nur noch einen Namen für die neue Kiste überlegen, denn „Akoya P2120″ geht ja mal gar nicht.

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